Girls’ Day 2024: Schülerinnen besuchen die Wasserversorgungstechniker
Hahn auf und Wasser marsch! – Aber woher und wie kommt das Waldkraiburger Trinkwasser aus der Leitung? Und wer sorgt für reines Trinkwasser in der Region?
Fragen, auf die sich drei Schülerinnen beim bundesweiten Aktionstag „Girls‘ Day“ Antworten bei den Stadtwerken Waldkraiburg erhoffen.
Seit 2001 findet der Aktionstag in Deutschland statt, gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. In über 20 Jahren haben mehr als 2,2 Millionen Mädchen an den mehr als 172.0000 Girls‘ Day Angeboten teilgenommen.
Am „Girls’ Day“ lernen Mädchen Berufe oder Studienfächer kennen, in denen der Frauenanteil unter 40% liegt, z. B. in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik, oder sie begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik.
Die diesjährigen Teilnehmerinnen kommen aus unterschiedlichen Regionen und von verschiedenen Schulen. Johanna Gebler besucht die 8. Klasse der Realschule Waldkraiburg und wohnt in Taufkirchen. Miriam Kern ist 12 Jahre alt, geht in die 7. Klasse der Anton-Heilingbrunner-Realschule und wohnt in Soyen. Ebenfalls aus Soyen stammt die 13-Jährige Ella Müller, die das Gymnasium in Gars besucht.
Bei den Stadtwerken Waldkraiburg begleiten damit in diesem Jahr gleich drei Schülerinnen die Wasserversorgungstechniker. Die Fachkräfte überwachen und arbeiten mit den technischen Anlagen rund um das Leitsystem, die Förderungsanlagen und den Hochbehälter am Glatzberg. Außerdem führen sie Trinkwasseranalysen durch, planen bei Bedarf Neuverlegungen und überwachen das 165 km lange Rohrnetz.
Manuel Weber und Reinhold Zinecker, beide Wasserversorgungstechniker, zeigen den Mädchen ihren Arbeitsalltag. Los geht es im alten Wasserwerk. Dort erklären die beiden Techniker, wie die Wasserversorgung im Stadtgebiet früher, also ohne Computertechnik, funktioniert hat. Anschließend fahren die Teilnehmerinnen den insgesamt vier Brunnen im Waldgebiet am Stadtrand von Waldkraiburg, wo das Wasser aus 30 Metern Tiefe gewonnen und zum Hochbehälter am Glatzberg befördert wird. Am Hochbehälter bekommen die Schülerinnen große Augen, immerhin fasst dieser 8.000 m³ Wasser und versorgt damit die Stadt Waldkraiburg und die umliegenden Gemeinden Heldenstein und Rattenkirchen für einen Tag komplett mit Wasser. Hier werden auch die Wasserproben genommen. Wie das funktioniert, zeigt ihnen Manuel Weber, der vor sechs Jahren selbst seine Ausbildung bei den Stadtwerken Waldkraiburg erfolgreich abgeschlossen hat. In der Berufsschule war damals nur eine junge Frau dabei. Die Ausbildung zur Fachkraft Wasserversorgungstechnik dauert insgesamt drei Jahre. Bei den Stadtwerken lernen die Auszubildenden die verschiedenen Bereiche kennen: Trinkwasser gewinnen, aufbereiten, speichern und weiterleiten wie auch die Bedienung und Überwachung der technischen Anlagen. Außerdem lernen sie Kundenanlagen zu überprüfen, Betriebsstörungen zu erkennen und die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Die Überprüfung der Wasserqualität überprüfen gehört genauso zum Aufgabengebiet wie Rohrleitungen zu verlegen und zu warten.
Am Ende des Tages geht es für die Mädchen weiter zur Werkstatt. Hier sehen die Teilnehmerinnen alte und neue Leitungen aus verschiedensten Materialen. Auch wie ein kaputtes Rohr geflickt werden kann wird demonstriert.
Das Fazit der drei Schülerinnen: Den Beruf des Wasserversorgungstechnikers finden sie spannend und eigentlich auch für Frauen geeignet. Nur, dass man bei jedem Wetter raus muss, das finden die drei nicht so toll.
Bei einem sind sich aber alle einig: Am Beeindruckendsten war für sie der Blick in den Hochbehälter und nach einem Vormittag bei den Wasserversorgungstechnikern ist ihr Verständnis rund um unser Trinkwasser gewachsen, wichtige Fragen rund um die Ressource „Wasser“ konnten beantwortet werden.
Ein voller Erfolg für alle! Die Stadtwerke Waldkraiburg freuen sich auch im nächsten Jahr über eine rege Beteiligung am Girls‘ Day 2025.