Gummiwerk an das Fernwärmenetz angeschlossen
Die Stadtwerke Waldkraiburg GmbH haben im Industriegebiet das erste Unternehmen, das Gummiwerk KRAIBURG GmbH & Co. KG, offiziell an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Bereits vor zwei Jahren fiel die Grundsatzentscheidung, das ganze Industriegebiet mit geothermaler Wärme zu versorgen. Der Wärmeliefervertrag mit dem Gummiwerk als künftigen großen Wärmekunden im Industriegebiet war impulsgebend den Fernwärmenetzausbau in Richtung Industriegebiet zu starten.
Die Ausbaupläne in diesem Jahr umfassen das Gebiet von der Adlergebirgsstraße über den Kreisverkehr in die Teplitzer Straße bis zur Geretsrieder Straße, sowie die Kompletterschließung der Geretsrieder Straße. Der erste Bauabschnitt startete im März 2024 in der Adlergebirgsstraße. Besonders herausfordernd waren und sind bis heute für alle Beteiligten die Straßensperrungen und Umleitungen, die sowohl von den anliegenden Firmen, Lieferanten als auch von den Waldkraiburger Bürgern mitgetragen werden müssen. Die gesamte Baumaßnahme sollte Mitte Dezember 2024 abgeschlossen sein, die Gesamtlänge des Fernwärme-Erschließungsabschnitts im Industriegebiet beträgt rd.1,6 km.
Neben den Netzerweiterungen laufen seit 2023 auch Planungen für ein zweites Heizwerk für die Redundanz- und Spitzenlasterzeugung einschließlich einer zweiten Geothermie-Doublette. Standort ist das Technikzentrum der Stadtwerke in der Geretsrieder Straße.
Hierfür wurden in der Teplitzer Straße Abgänge für das neue Heizkraftwerk gebaut. Ein Abgang zweigt in das Industriegebiet, das zweite Leitungspaar geht in Richtung Stadtgebiet. Von hier aus können in Zukunft rd. 30 Megawatt Wärmeleistung in das Netz eingespeist werden. Jetzt wurde ein Heizprovisorium in Containerbauweise auf dem Gelände des Technikzentrums errichtet. Das Provisorium dient zur Spitzenlastabdeckung, bis das Heizwerk 2 voraussichtlich im Winter 2026/2027 fertiggestellt ist. Das Provisorium stellt auch eine sichere Heizperiode 2024/2025 im Industriegebiet sicher, so auch für den größten Wärmekunden, das Gummiwerk.
Im August 2024, also noch vor Beginn der Heizperiode, konnte der Umschluss auf geothermale Fernwärme beim Gummiwerk durchgeführt werden. Dazu musste noch vor dem Volksfest im Juli der Bauabschnitt von der Adlergebirgsstraße bis zur Teplitzer Straße, inkl. dem Anschluss des Gummiwerks, in viermonatiger Bauzeit fertig gestellt werden. Parallel zu den Rohrverlegearbeiten der Stadtwerke wurde im Gummiwerk die neue Fernwärme-Übergabestation eingebracht, während zeitgleich der Rückbau der alten Kesselanlage erfolgte. Im August war es dann soweit: Gemeinsam mit den Mitarbeitern von den Stadtwerken, des Gummiwerks, sowie der Firma Köhler, die vom Gummiwerk beauftragt war, liefen Testphasen an und schließlich konnte der Fernwärmebetrieb gestartet werden. Bis auf kleinere Restarbeiten ist der Anschluss fertig gestellt und in Betrieb. Das Gummiwerk KRAIBURG setzt auf Nachhaltigkeit, die Reduzierung von CO2 -Emissionen ist dem Unternehmen enorm wichtig und so war der Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke ein wichtiger Meilenschritt. Das Gummiwerk KRAIBRG nutzt die Fernwärme nicht nur für die Räumwärme, sondern auch in der Produktion, beispielsweise in den Wärmekammern. So ist das Unternehmen ein ganzjähriger Kunde.